Cornelius Gurlitt war ein deutscher Kunstsammler, der 1932 in Hamburg geboren wurde und im Jahr 2014 verstarb. Er wurde vor allem bekannt durch den spektakulären Kunstfund in seiner Münchner Wohnung im Jahr 2012, bei dem über 1.500 Kunstwerke beschlagnahmt wurden.
Gurlitt stammte aus einer Kunsthändlerfamilie: Sein Vater Hildebrand Gurlitt war ein angesehener Kunsthändler in der Zeit des Nationalsozialismus. Während dieser Zeit soll er zahlreiche Kunstwerke erworben haben, die als "entartete Kunst" galten und von den Nazis beschlagnahmt wurden. Nach dem Krieg konnte Hildebrand Gurlitt einen Großteil der Sammlung behalten.
Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1956 erbte Cornelius Gurlitt die Kunstwerke. Er lebte zurückgezogen und versteckte die Sammlung in seiner Wohnung, sodass sie über Jahrzehnte hinweg nahezu unbemerkt blieb. Er soll auch einige Werke verkauft haben, um seinen Lebensunterhalt zu finanzieren.
Erst 2012 stießen Zollfahnder zufällig auf die Sammlung bei einer Kontrolle der Wohnung Gurlitts in München. Der Kunstfund sorgte international für Aufsehen, da viele der Werke als Nazi-Raubkunst eingestuft wurden. Eine Debatte über die Rückgabe der Werke an mögliche rechtmäßige Eigentümer entbrannte.
Cornelius Gurlitt geriet in den Jahren nach dem Kunstfund in juristische Auseinandersetzungen mit verschiedenen Beteiligten, darunter auch mit deutschen und internationalen Regierungen. Er veröffentlichte ein Testament, in dem er das Kunstmuseum Bern als Alleinerben einsetzte. Dies geschah, um die Werke dauerhaft unter Schweizer Recht zu stellen und den Zugriff von potenziellen Klägern zu erschweren.
Cornelius Gurlitt starb im Mai 2014. Nach seinem Tod wurde die Sammlung unter dem Namen "Schwabinger Kunstfund" bekannt. Es dauerte Jahre, bis die künstlerische und historische Bedeutung der Werke ermittelt und die Besitzverhältnisse geklärt werden konnten. Ein Teil der Kunstwerke wurde mittlerweile zurückgegeben, während andere zur Erforschung und Aufarbeitung der NS-Raubkunst in diversen Ausstellungen gezeigt wurden.
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